In den USA wurden Ende des 19. Jahrhunderts von den britischen Inseln
Original- Shetlandponys importiert. Man züchtete sie im Laufe
der Zeit, wie bei anderen Pferderassen üblich, entsprechend
den gewünschten Gebrauchsqualitäten weiter, hier als
Kinderreit- und Fahrpony. Es entwickelte sich ein Pony, das gegenüber
dem britischen Urtyp eleganter und deutlich gangveranlagter war.
In den USA wird es seit 1888 als American Classic-Shetland
zuchtbuchmäßig erfasst, erst 1891 erschien das erste
britische Stutbuch.
Bei einer Europareise von Shetlandzüchtern aus den USA entstanden
1964 Kontakte zu deutschen Kollegen, darunter auch zu Dieter Grober
aus Bad Gandersheim. Er war von den Vorzügen dieser amerikanischen
Shetlandponys angetan. Ein Jahr später importierte er den
US-Champion von 1961, den schwarzbraunen "Jiggs" sowie
einige Stuten. Weitere Importe folgten.
Die Ponys dieser Typrichtung erfreuten sich seit 1965 als Sportliche
Shetlandponys in Deutschland großer Beliebtheit und
bereicherten die deutsche Zucht erheblich. In Typ und Farbe entwickelte
sich ein überwiegend sehr einheitliches Erscheinungsbild.
Sie weisen inzwischen auch eine erhebliche Population auf. Von
den deutschen Zuchtverbänden wurden sie 35 Jahre als Shetlandponys
voll anerkannt.
Im Rahmen der beabsichtigten Anerkennung der deutschen Shetlandzucht
durch das britische Mutterstutbuch (nach EU-Recht) verweigerte
dieses ab dem Jahr 2000 allen Tieren mit amerikanischen Blutlinien
grundsätzlich die volle Anerkennung als Shetlandpony. Die
geplante nachträgliche Rückstufung zu einem Deutschen
Partbred-Shetlandpony (Partbred = Teilblut / Mischling )
entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten und war
auch für viele deutsche Züchter nicht akzeptabel. Man
beschloss daher in Abstimmung mit den entsprechenden Zuchtverbänden,
diese Ponys ab dem Jahr 2000 unter dem neuen Namen Deutsches
Classic-Pony zu züchten. Es ist damit eine deutsche
Rasse, deren Zuchtrichtlinien nunmehr von Deutschland bestimmt werden.
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